B34-Umfahrung: Wer Mobilitätskonzepte verzögert, schwächt Wirtschaft und Arbeitsmarkt in der Region

Der Starkregen der vergangenen Tage hat seine Spuren in die Baustelle gegraben. Den Baufortschritt hat er nicht aufgehalten. Schon bald ist in Lauchringen jene Ortsumfahrung komplett, auf die andere Kommunen weiter warten. Das erfolgreiche Lauchringer Projekt, die ungeklärten A98-Fragen entlang des Hochrheins und die wirtschaftliche Situation im Straßenbau waren Themen eines aktuellen Wirtschaftsgesprächs, das die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter mit dem Bau-Unternehmer Claus Schleith geführt hat.

Die Eröffnung des B34-Teilabschnitts Lauchringen-Ost ist noch immer kurz vor Weihnachten geplant. Die Baukosten bleiben im Budget von 24 Millionen Euro. Gestartet war das Projekt mit einer Kalkulation von 18 Millionen Euro. Die Steigerung ist vor allem jener aufwändigen Brückenkonstruktion geschuldet, die das Gleis der Hochrheinbahn über die Ortsumfahrung hinweg führt.

Wo der Aufwand konkret entstanden ist und wie die Bahnbrücke an zwei Wochenenden auf Gleisniveau gebracht und ins Gelände integriert wurde, zeigte Claus Schleith der Bundestagsabgeordneten an Ort und Stelle. „Mir ist wichtig, dass hier die Elektrifizierung der Hochrheinbahn gleich mitgedacht wird“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter mit Blick auf zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte für die Region. Standorte für Oberleitungsmasten und der Platz für ein zweites Gleis sind einkalkuliert. Wichtig ist für sie auch, was entlang des neuen B34-Stücks an Ausgleichs- und Schutzmaßnahmen für die Natur geplant ist. „Die Haselmaus darf uns nicht verlorengehen“, sagt die Umweltpolitikerin.

Die vollständige Entlastung der Lauchringer Ortsdurchfahrt ist also nur noch eine Frage der Zeit. Wie gut sie am Ende funktioniert, hängt auch von der Anbindung an das Ende der A98 ab. Um den Rückstau durch den Linksabbiegerverkehr in Richtung Wutachtal möglichst klein zu halten, sind die Würfel zugunsten eines Kreisverkehrs gefallen. „Kein Turbokreisel mit zwei Fahrspuren, aber vermutlich die beste Lösung für die Akzeptanz der Umfahrung“, sagt Schwarzelühr-Sutter mit Blick auf die Planung.

Corona hat den Straßenbau nicht ausgebremst, bilanziert Claus Schleith die zurückliegenden Monate. Risiken für die Auftragslage und damit für die Arbeitsplätze in der Region sieht er eher in zögerlichen Entscheidungsprozessen zu den noch fehlenden A98-Teilstücken entlang des Hochrheins und geringeren Budgets für die Instandhaltung von Verkehrswegen. „Wer die Verkehrskonzepte für die Region nicht zügig und zukunftsorientiert weiterentwickelt, beschädigt nicht nur zusätzlich Klima und Lebensqualität“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter: „die Wirtschaft verliert damit auch Planungssicherheit. Verzögerungstaktik ist keine Antwort auf wichtige Zukunftsfragen“.

 

 

Foto: Zum Ortstermin auf der B34-Baustelle bei Lauchringen: Marc Fricker (Firma Schleith), Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter, SPD-Ortsvorsitzender Philipp Schmidt-Wellenburg, Bau-Unternehmer Claus Schleith.| Foto: Büro RSS