Besuch in der Seniorenwohnanlage Löffingen – im Gespräch über Herausforderungen und Lösungen

Bei meinem Besuch in der Seniorenwohnanlage in Löffingen hatte ich die Gelegenheit, mit rund 20 Besucherinnen und Besuchern über aktuelle politische Herausforderungen zu diskutieren. Die Themen, die die Menschen beschäftigen, sind vielfältig: Migrationspolitik, Fachkräftemangel, wirtschaftliche Unsicherheiten und die zunehmende Verrohung in unserer Gesellschaft.

Hass und Hetze bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Leider erleben wir immer mehr Hass und Hetze – nicht nur in den sozialen Medien. Auch ich bekomme das persönlich zu spüren. Die schrecklichen Attentate der letzten Zeit und die Debatte um Migration sorgen für Verunsicherung – nicht nur bei vielen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch bei den Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, hier arbeiten, in die Sozialversicherung einzahlen und bestens integriert sind. Ohne diese Arbeitskräfte wäre die Pflegebranche massiv gefährdet, wie mir Martin Satler vom Altenpflegeheim und Michael Schreiner, Geschäftsführer des Hauses Lebensheimat, bestätigten.

Bürokratie abbauen, Arbeitsmöglichkeiten verbessern

Während Löffingen durch öffentliche Verkehrsmittel noch gut angebunden ist, stellt sich die Situation in Reiselfingen als deutlich schwieriger dar. Hinzu kommen bürokratische Hürden, die den Alltag unnötig erschweren. Ein Beispiel: Eine arbeitswillige Asylbewerberin, die im Haus Lebensheimat lebt, darf weder arbeiten noch eine Ausbildung beginnen, weil eine notwendige Unterschrift fehlt – und diese erst in mehreren Monaten in Freiburg abgeholt werden kann. Solche Vorschriften müssen dringend vereinfacht werden.

Demokratie entschlossen verteidigen

Eine große Sorge ist die gezielte Desinformation, insbesondere durch ausländische Akteure wie Russland. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Demokratie schleichend ausgehöhlt wird. Die Geschichte zeigt uns, wohin es führen kann, wenn demokratische Werte nicht entschlossen verteidigt werden. Straffällige Asylbewerber müssen unser Land verlassen – hier müssen wir in der Umsetzung der bestehenden Gesetze besser werden. Gleichzeitig gefährden von der CDU geforderte Grenzschließungen den Schengenraum und würden die wirtschaftlichen Herausforderungen für Deutschland noch weiter verschärfen. Unser Ziel muss es sein, Unternehmen zu stärken und Investitionen in Deutschland zu fördern.

Medizinische Versorgung und Infrastruktur im Fokus

Ein weiteres großes Thema in der Diskussionsrunde war die medizinische Versorgung im Hochschwarzwald. Wir müssen neue Anreize für Ärztinnen und Ärzte schaffen, die neben ihrem Beruf auch eine Familie gründen möchten. Auch der öffentliche Nahverkehr ist noch ausbaufähig – nicht nur, um medizinisches Personal, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer aus Freiburg in die Region zu holen.

Zusammenhalt und gemeinsame Lösungen

Mir ist es wichtig, dass wir in schwierigen Zeiten nicht in Schwarz-Weiß-Denken verfallen. Demokratie lebt von Kompromissen und Zusammenarbeit. Deshalb müssen wir als Gesellschaft geschlossen für demokratische Werte einstehen und gemeinsam nach Lösungen suchen.