Bundessieger im ökologischen Landbau kommt aus Klettgau

22.01.2015 „Innovativ, ökologisch und am Tierwohl orientiert – der Sieg des Hof Gasswies aus Klettgau freut mich sehr“, so die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter. „Das umfassende Konzept des Hofs orientiert sich nicht nur an hohen Standards im Bereich von Umweltschutz und achtet auf Biodiversität, sondern sorgt sich darüber hinaus auch um eine tierfreundlich Haltung ihrer Milchkühe. Dafür wurde der Hof Gasswies zurecht prämiert“.
Neue Ideen, individuelle Ansätze und erfolgreiche Konzepte – das zeichnete die Sieger des Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2015 aus, die am Donnerstag von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin ausgezeichnet worden sind.
Für ihr gesamtbetriebliches Konzept wurde das Ehepaar Silvia und Alfred Rutschmann in Klettgau mit ihrem Hof Gasswies aus-gezeichnet. Die Familie bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit 50 Milchkühen und Nachzucht sowie 120 Hektar Fläche.
Im Vordergrund steht die sogenannte „Muttergebundene Kälberhaltung“, die das Tierwohl zum Ziel hat, sowie der Erhalt und die Verbesserung der Biodiversität. Während der gesamten Vegetationsperiode sind die Tiere Tag und Nacht auf der Weide. Nur 15 Prozent der Ackerfläche werden für den Futterbau genutzt, der Rest steht für Soja, Getreide und andere Marktfrüchte zur Verfügung. Mit etwa 5.000 Kilogramm Milch pro Kuh und Jahr wird nur so viel Milch erzeugt, wie es die Nutzung des Grünlandes zulässt.
Da die Tiere alle im Frühjahr auf der Weide gedeckt werden, kalbt die komplette Herde im Zeitraum Februar/März ab. Kuh und Kalb bleiben nach der Geburt ein bis zwei Wochen eng zusammen. Anschließend gehen die Kühe zurück in die Herde und das Kalb wird in die Kälbergruppe integriert. Dennoch hat das Kalb noch drei bis vier Monate lang Gelegenheit, den Kontakt zur Mutter zu halten, indem es jeweils nach dem Melken zweimal pro Tag saugen darf. Die Tiergesundheit hat sich seit der Umstellung auf diese sogenannte „Muttergebundene Kälberaufzucht“ deutlich verbessert. Außerdem ist das Grünland durch die extensive Bewirtschaftung besonders arten- und blütenreich.