Internationaler Dialog zur Bewältigung der globalen Wasserkrise

Heute ist Weltwassertag. Aktuelle Zahlen der Vereinten Nationen (UN) verdeutlichen, dass die Staatengemeinschaft auf eine globale Wasserkrise zusteuert. Bundesumweltministerin Svenja Schulze ruft deshalb zu einem weltweiten Dialog über die Sicherung der Wasserversorgung auf:  „Bonn 2021 – Water Dialogue for Results“ soll am 1. Juli 2021 in eine internationale Ministerkonferenz münden. Ziel ist ein abgestimmtes Vorgehen zur schnelleren Umsetzung der wasserbezogenen Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Der Wasserbedarf steigt weltweit an. Parallel dazu führt der Klimawandel in vielen Regionen zu längeren Dürren. Fast ein Drittel der Menschheit hat immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Umso mehr brauchen wir ein koordiniertes Vorgehen, um eine globale Wasserkrise zu verhindern. Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Ohne eine sichere Versorgung mit sauberem Wasser können wir weder eine gute Gesundheitsversorgung aufrechterhalten, noch für den Schutz artenreicher Natur- und Landschaftsräume sorgen.“

Derzeit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem und ständig verfügbarem Trinkwasser; 4,2 Milliarden Menschen können keine sicheren Sanitäranlagen nutzen. Im Mittelpunkt des diesjährigen internationalen Weltwassertags steht darum die ‚Wasser- und Sanitärversorgung für alle‘ – wie es im sechsten Nachhaltigkeitsziel der Agenda 2030 heißt.

Das Wachstum von Wirtschaft und Weltbevölkerung bewirkt einen stetigen Anstieg des Wasserbedarfs. Der globale Wasserverbrauch hat sich in den vergangenen 100 Jahren versechsfacht und nimmt weiter zu, um etwa ein Prozent pro Jahr. Der Klimawandel verstärkt die Unsicherheit bezüglich der Wasserverfügbarkeit und führt zu einer Häufung von Dürren oder Hochwasser. Immer mehr Gewässer und Grundwasservorkommen sind verschmutzt und lassen sich nur noch mit hohem Aufwand für die Versorgung nutzen.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte 2016 die Wasserdekade (2018–2028) ausgerufen. Damit sollen Initiativen gefördert werden, die das Wasserziel der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung verfolgen. Im Jahr 2023 wird eine Konferenz der Vereinten Nationen eine Halbzeitbilanz der Wasserdekade ziehen. Es wird die zweite Konferenz in der Geschichte der Vereinten Nationen sein, die sich spezifisch mit dem Thema Wasser beschäftigen wird.

Das Bundesumweltministerium (BMU) unterstützt die Vereinten Nationen bei der Ausrichtung der Konferenz und hat den internationalen Wasserdialog „Water Dialogues for Results“ ins Leben gerufen. Dieser findet von Februar bis Juli 2021 gemeinsam mit Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen aus allen Weltregionen sowie mit den im Rahmen der Vereinten Nationen organisierten Gruppen (Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen, indigene Völker, Frauen, Jugend) statt. In einer Reihe von fachlichen und regionalen Foren soll zusammengetragen werden, was für die Sicherung einer nachhaltigen Wasserversorgung und dem Menschenrecht auf Wasser global getan werden muss. Die Ergebnisse fließen in die „Bonn 2021-Konferenz: Water Dialogues for Results“ ein.