Mehr Suchtprävention an Schulen
Bei ihrem Besuch in der Waldshuter Fachstelle Sucht hat sich die die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter mit den Berater-Teams aus den Bereichen der Alkohol-, Medikamenten- und Glücksspielsucht sowie Jugend- und Drogenberatung ausgetauscht. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Herausforderungen für die Beratungsstelle in der Corona-Pandemie und die Frage, wie die Legalisierung von Hanf aus Sicht der Beratungsstelle begleitet werden sollte.
„Die Corona-Pandemie wirkt sich auf viele Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens aus. Angst vor der Pandemie und vor einer möglichen Ansteckung, aber auch Kontaktbeschränkungen und Quarantäneanordnungen, die eine drastische Veränderung des gewohnten Alltags und eine weitgehende Einschränkung sozialer Kontakte bedeuten, können deutliche psychische Belastungen bei den Betroffenen zur Folge haben. Es gibt Hinweise, dass sich der Konsum von Alkohol, Tabak und illegalen Drogen verändert hat“, so die SPD-Politikerin Rita Schwarzelühr-Sutter.
Dies bestätigte Jonas Firnkes, der Leiter der Fachstelle: „Der Griff zum Alkohol oder schnell mal eine Runde Online-Poker ist vom heimischen Sofa aus leider sehr einfach. Wenn dann noch der Austausch mit Mitmenschen fehlt, wird ein gefährlicher Weg beschritten. Gerade vor dem Hintergrund der Pandemiefolgen kommt der Suchtberatung eine wichtige Rolle zu. Studien belegen: Jeder Euro, der in die Suchtberatung investiert wird, spart 28 Euro an gesellschaftlichen Folgekosten durch z.B. Arbeitslosigkeit und medizinischen Behandlungskosten.
Überhaupt sei es in den letzten Monaten zum Teil schwierig gewesen, mit den Klienten in Kontakt zu bleiben. Auch wenn vermehrt digitale Lösungen angewendet werden, bleibe der direkte Austausch zwischen den Sozialpädagogen und den Klienten unverzichtbar.
Die Mitarbeiter:innen der Beratungsstelle unterstrichen die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Waldshut und dem Kommunalen Suchtbeauftragten. „Gleichwohl kann die Situation für eine wohnortnahe Versorgung noch verbessert werden z.B. durch eine Entgiftungsstation für alkohol- und drogenabhängige Menschen“, unterstrich Sozialtherapeutin Corinna Weiss. „Eine verlässliche Versorgung bei Substitutionsprogrammen auch in Zukunft vor dem Hintergrund der wohnortnahen ärztlichen Versorgung würde unsere weitergehende Arbeit erleichtern.“
Unverzichtbar sei aber eine funktionierende Prävention – insbesondere an Schulen. „Meine Erfahrung zeigt jedoch leider, dass wir erst dann gerufen werden, wenn der Konsum schon auffällig geworden ist“, so Sozialpädagoge Peter Grimm. „Eine frühzeitige Prävention, die sich an der Lebenswelt von Jugendlichen orientiert, trägt entscheidend dazu bei, Suchtmittelkonsum vorzubeugen und gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. führt Jonas Firnkes aus.
„Mir war es insbesondere in dieser schwierigen Zeit ein großes Anliegen, mich vor Ort mit Ihnen auszutauschen. Gerne stoße ich in den Kreistag nochmal das Thema Prävention an“, sagte Rita Schwarzelühr-Sutter. „Ich finde, dass insbesondere an Schulen Suchtprävention Sinn macht. Ich kann mir gut vorstellen, dass die kreiseigenen Schulen mit guten Beispiel zum Beispiel mit einem Aktionstag pro Schuljahr vorangehen könnten. Nur durch vorbeugende Aufklärung können wir unsere Kinder und Jugendlichen am besten vor den Suchtgefahren bewahren“, erklärt Rita Schwarzelühr-Sutter