Rita Schwarzelühr-Sutter besucht integrativen Gastronomiebetrieb Hofgut Himmelreich

20.07.2015 Für die Parlamentarische Staatssekretärin und SPD-Bundestagsabgeordnete des hiesigen Wahlkreises, Rita Schwarzelühr-Sutter, war es wichtig, die Parlamentsferien wieder einmal für einen Besuch im Hofgut Himmelreich zu nutzen. Seit über zehn Jahren gehöre der Integrationsbetrieb bundesweit zu den Vorzeigeeinrichtungen, die Inklusion auf einem klaren Weg in der Praxis lebten. Mit einer beispielhaften Kontinuität hätten die Verantwortlichen gezeigt, dass Inklusion funktioniere.
Zu Beginn des Gespräches, an dem auch die Kirchzartener SPD-Gemeinderäte Franz Kromer, Peter Meybrunn und Petra Zentgraf teilnahmen, zeigte Mathias Schulz anhand zwei Beispielen auf, wie sich die Akademie Himmelreich verstärkt in der Projektarbeit zum Thema Inklusion engagiert. Unter der Überschrift „Kommunale Inklusion“ gehe es zum einen um die Suche und Einführung von Inklusionsbegleitern in Vereinen, Verbänden oder Kirchengemeinden. Darüber hinaus wolle man mit einem zweiten Projekt eine „Bürgerbewegung für Inklusion“ durch die Einsetzung kommunaler Inklusionsvermittler bei den Gemeinden ins Leben rufen. Zwölf Kommunen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hätten bisher ihr Mittun in einem Inklusionsnetzwerk zugesagt.
Sophie Altenburger, Bildungsbegleiterin der Akademie Himmelreich von Anfang an, zeigte die Erfolge von bisher acht „Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen“ für junge Menschen mit Handicap für Berufe im Hotel- und Gaststättengewerbe auf. „Wir haben eine Vermittlungsquote von über 90 Prozent in den regulären Arbeitsmarkt“, berichtete sie, „und wurden vom Modell zum Dauerbrenner.“ Es sei jedoch wichtig, diese Berufsvorbereitung zeitlich von 18 Monaten auf mindestens 24 Monate auszuweiten. Außerdem müsse die Finanzierung von Modulen, bei denen Mitarbeiter mit Behinderung Zusatzqualifikationen von der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein per Zertifikat bestätigt bekämen, einer soliden Finanzierung zugeführt würden. Himmelreich-Geschäftsführer Jochen Lauber ergänzte, dass derzeit die rund 3.000 Euro je Modul von den Eltern oder über Spenden finanziert würden. Glücklich sei man, dass jetzt zumindest die Finanzierung der Berufsvorbereitungskurse über die Agentur für Arbeit unbefristet genehmigt sei.
Lauber schilderte der Bundestagsabgeordneten aber auch die finanziellen Sorgen, die sich durch dringend anstehende Sanierungen im Hofgut Himmelreich auftun: „Wir brauchen so schnell wie möglich über 800.000 Euro für eine neue energetisch wirksame Heizungsanlage und für Maßnahmen des Brandschutzes.“ Da das Hotel- und Gaststättengebäude unter Denkmalschutz stehe, würden sich die Kosten zusätzlich erhöhen. Schwarzelühr-Sutter versprach, dem Hofgut-Geschäftsführer bei der Suche nach Geldtöpfen zu helfen: „Sie brauchen einen Ideengeber, der Sie berät.“ Peter Meybrunn brachte die Frage ins Spiel, wie weit nicht auch die Gemeinde Kirchzarten zur Finanzierung beitragen könne: „Vielleicht könnten wir Himmelreich zu einem Sanierungsgebiet erklären, um dann auch an andere Fördergelder heranzukommen.“ Jochen Lauber zeigte der Politikerin auf, welch unsinnige Vorschriften – z.B. müsse die Akademie für die Berufsvorbereitungskurse einen Arzt beschäftigen – den Alltag mit Papierkram und Geldausgaben erschwerten.
Rita Schwarzelühr-Sutter zog ein positives Fazit ihres Besuchs im Hofgut Himmelreich: „Ich habe viel positive Entwicklung gesehen und persönliches Engagement erlebt.“ Sie zeigte Verständnis für den Wunsch, Menschen mit Behinderung eine längere Ausbildungszeit zu ermöglichen: „Der Bedarf ist da und steigt noch an.“ Sie wolle sich dafür einsetzen, dass bei den Modulen mehr Finanzierungssicherheit entstehe. Große Hoffnungen setzt die SPD-Politikerin auf das im kommenden Jahr zur Verabschiedung vorgesehene „Bundesteilhabegesetz“ und auf jährlich fünf Milliarden Euro, die ab 2018 die Kommunen bei der Inklusion vor Ort unterstützen sollen: „Das neue Gesetz wird helfen, das Bewusstsein in den Köpfen der