Tag des Katastrophenschutzes am Hochrhein – Blaulichtkonferenz im Landratsamt Waldshut mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter

Am 24.06.2023 fand zum ersten Mal der bundesweite Tag des Katastrophenschutzes in Potsdam statt. Mit Blick auf die Vielzahl alter und neuartiger Herausforderungen, denen sich der Katastrophenschutz stellen muss, dient der Tag des Katastrophenschutzes, um die Bevölkerung für den Katastrophenschutz zu sensibilisieren über den Selbstschutz zu informieren. Passend dazu traf im Landratsamt Waldshut hoher Besuch aus Berlin ein. Auf meine Einladung hin nahm die Bundesinnenministerin Nancy Faeser an der Blaulichtkonferenz zum Katastrophenschutz am Hochrhein teil. Der Saal füllte sich mit mehr als 60 Haupt- und Ehrenamtlichen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG Hochrhein), der Kreis- und Ortsverbände des Deutschen Roten Kreuz (DRK), der örtlichen Technischen Hilfswerke (THW), der Feuerwehr, Polizei und aus dem Landratsamt Waldshut.

In meiner Begrüßungsrede machte ich deutlich, dass klimabedingte Starkregenereignisse wie im Ahrtal oder aber die Bedrohung durch Desinformation im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine deutlich vor Augen führen, wie vulnerabel die innere Sicherheit im Land sein kann.

„Am 13. Juli letzten Jahres haben wir in der Bundesregierung die „Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen“ beschlossen. Bevölkerungsschutz ist eine gesamtstaatliche Aufgabe! Katastrophen interessieren sich weder für Zuständigkeiten noch für Ländergrenzen. Um eine Steigerung der Resilienz zu erzielen, müssen Bund, Länder und Kommunen so eng wie möglich zusammenarbeiten.“

Die Bundesinnenministerin betont ebenfalls, dass die Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen ein entscheidender Erfolgsfaktor ist, der im Ernstfall Leben rettet. „Wir haben mit den Ländern das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz (GeKoB) geschaffen, in dem die verschiedenen Akteure von Bund, Ländern und Kommunen sowie Hilfsorganisationen an einem Tisch zusammenarbeiten. Wesentliche Aufgabe des GeKoB ist die Erstellung eines Lagebildes-Bevölkerungsschutz.“

Im Zentrum der Diskussion mit den Teilnehmenden stand die Frage, was es braucht, um den ehrenamtlichen Einsatz der Rettungskräfte zu unterstützen, im Mittelpunkt.

Benjamin Ketterer, ein junger Rettungssanitäter der DRK St. Blasien, erklärte, dass im Bereich der Nachwuchsgewinnung, ein großer Teil aus der eigenen Kinder- und Jugendarbeit gewonnen wird. „Jugendrotkreuz, THW- und DLRG-Jugend müssen oftmals mit Sport- und Musikvereine, um dieselben Fördertöpfe kämpfen. Da wir keine Trikots haben, auf die man Sponsorenlogos drucken kann, nehmen viele an, dass wir staatlich finanziert werden. Hier würde es ja schon helfen, wenn mehr Bildung und Aufklärung zum Bevölkerungsschutz stattfindet. Das wäre auch dringend notwendig, um Selbstschutzinhalte besser an die Bevölkerung zu vermitteln.“

Die Bundesinnenministerin bestätigt, dass das Bundesinnenministerium für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz des Katastrophenschutzes innerhalb der Bevölkerung eintritt. Nicht ohne Grund wurde deshalb auch der nationale Tag des Katastrophenschutzes ins Leben gerufen.

Ein weiteres Anliegen, welches viele Teilnehmende aufgriffen, ist die finanzielle Gleichstellung weißer Rettungskräfte mit den Feuerwehren. Das sei in einigen Bundesländern bereits der Fall, woraufhin Faeser erwidert: „Wenn ich Ministerpräsidentin für Hessen werde, würde ich das für Hessen schleunigst umsetzen.“

 

INFO:

Die Bundesstiftung für Ehrenamt und Engagement ist die erste bundesweit tätige Anlaufstelle zur Förderung ehrenamtlichen Engagements. Die Gründung der Bundesstiftung selbst ist ein zentrales Ergebnis der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ und ein gemeinsames Vorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Förderprogramme finden Sie über diese Website: www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/