Aargau sollte sich jetzt für kompletten Atomausstieg entscheiden!

Wenn man in der Aargauer Kantonsregierung nun an der politischen Unabhängigkeit der Nagra zweifelt und gleichzeitig die negativen Auswirkungen eines Endlagers fürchtet, sollte man sich jetzt für einen kompletten Atomausstieg mit fixem Enddatum entscheiden. In einem Interview mit der Aargauer Zeitung hat der für Energiefragen zuständige Aargauer Regierungsrat, Stephan Attiger (FDP), den Bau eines Atomendlagers auf dem Gebiet seines Kantons grundsätzlich abgelehnt.

Angesichts der traditionell atomfreundlichen Haltung des Aargaus bin ich über diese Aussage verwundert: Wer über Jahre hinweg Mega-Dividenden kassiert, darf sich dann bei der Entsorgung des strahlenden Mülls nicht vom Acker machen. Als Miteigentümerin der Atomkraftwerke in Leibstadt und Beznau trägt der Kanton Aargau hier eine besondere Verantwortung.

Über seine Kapitalbeteiligung an der Axpo Holding ist der Kanton Aargau auch indirekt an der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) beteiligt. Die Nagra organisiert im Auftrag der Schweizer Atomwirtschaft die Planung und den Bau eines nationalen Atomendlagers. Nach geltender Rechtslage dürfen in der Schweiz Kernkraftwerke nur betrieben werden, wenn die Eigentümer eine sichere Entsorgung der strahlenden Abfälle auf dem Territorium der Eidgenossenschaft nachweisen können.