Gundelfinger Bürgerinitiative ATOKK beim Schienengipfel der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin
23.11.2016 Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Rita Schwarzelühr-Sutter besuchten Karl-Christof Paul und Manfred Cremer von der Bürgerinitiative ATOKK e.V. den Schienengipfel 2016 der SPD-Bundestagsfraktion.
Auf dem Programm standen unter anderem eine Podiumsdiskussion mit Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG Dr. Rüdiger Grube, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Eisenbahner, dem Gründer von Flixbus und anderen. Es schlossen sich Workshops zu innovativen Verkehrskonzepten, Bürgerbeteiligung und, für die Vertreter der Bürgerinitiative besonders wichtig, Lärmschutz. Die beiden BI-Vorstände Paul und Cremer zogen ein sehr positives Fazit der interessanten und vielseitigen Veranstaltung. Die Bürgerinitiative ATOKK e.V. wird gegenüber der SPD-Bundestagsfraktion eine Stellungnahme zur Lärmschutzproblematik formulieren. Vertreter der Fraktion zeigten sich bei dem Workshop sehr aufgeschlossen gegenüber den Belangen der zahlreich vor Ort vertretenen Bürgerinitiativen.
Das vorgestellte Impulspapier für einen „Schienenpakt 2030“ beinhaltet insgesamt 19 konkrete Maßnahmen. Speziell die Maßnahme Nr. 5 zum Bahnlärm hält Cremer natürlich für wichtig, aber für noch nicht ausreichend. Der Schienenlärm, insbesondere des Güterverkehrs, soll bis zum Jahr 2020 halbiert werden. Dazu werden Güterwagen mit leiseren Bremsen (K-Sohle / Flüsterbremse) ausgerüstet werden. Ab 2020 ist zudem ein Fahrverbot für laute Güterwagen angedacht.
„Mit dem langfristigen Ziel, den Verkehr bis zum Jahr 2050 vollständig zu dekarbonisieren, werden nun die ersten Weichen in Richtung CO2-Neutralität gestellt. Als wichtigster Schritt auf diesem Weg gilt die Verkehrsverlagerung. Der Schiene kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die SPD-Fraktion möchte Bürgerinnen und Bürger frühzeitiger beim Ausbau der Netze beteiligen. Gleichzeitig soll der Schienenlärm erheblich reduziert werden“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete und Umweltstaatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter.
Die geplante Ausweitung der Kapazität des Schienennetzes sowohl im Personen- wie auch im Güterverkehrsbereich müsse aber besonders auch an den Bestandstrecken mit einer wesentlichen, wirksamen und zeitnahen Verbesserung des Lärmschutzes (z.B. durch Schallschutzwände) einhergehen, betonte der Vorsitzende der BI ATOKK, Karl-Christof Paul.“ Die ökologisch notwendige Ausweitung des Verkehrs auf der Schiene gibt uns die Möglichkeit die notwendigen Maßnahmen zum Lärmschutz an den Bestandsstrecken erfolgreich einzufordern“, zeigt sich Paul überzeugt. Es werde noch weiterer Gespräche und Anstrengungen bedürfen, damit dies für den nördlichen Breisgau in die Tat umgesetzt werde.
Karl-Christof Paul und Manfred Cremer dankten Rita Schwarzelühr-Sutter für die Einladung sowohl zum Schienengipfel als auch zum persönlichen Gespräch im Bundestag und vereinbarten für die Zukunft eine weiterhin enge Zusammenarbeit.
Info: Bürger aus Gundelfingen haben die „Bürgerinitiative – Alte Trasse ohne Krach und Katastrophen“ (ATOKK e.V. ) gegründet. Sie wehrt sich gegen den Bahnlärm an Bestandsstrecken im Breisgau und kämpft für einen zeitnahen und wirkungsvollen Lärmschutz.
Quelle: Christof Paul (ATOKK)