MEIN JAHRES RÜCKBLICK 2020
JANUAR - MÄRZ
Zu Beginn des Jahres schien uns die Virusgefahr noch weit weg zu sein. Auf Neujahrsempfängen standen wir im Januar noch für Fotos eng zusammen, feierten Geburtstage und andere Jubiläen, schmiedeten mit den Genoss*innen Pläne für ereignisreiches Jahr. Doch schon im Februar war die Bedrohung durch das neuartige und offensichtlich lebensgefährliche Virus mitten unter uns, und in der Rückschau hätten wir vermutlich die eine oder andere Karnevalsveranstaltung besser abgesagt. Der Skizirkus in Ischgl wurde zum Sinnbild für den „Superspreader“, mit dem damals keiner rechnete.
Die erste Corona-Welle rollte ab März durchs Land und weitete sich zur epidemischen Lage von nationaler Tragweite aus. Unter einem Schutzschirm für die Ge-sundheit wurden Intensivstationen aufgerüstet, Beatmungsgeräte und Schutzausrüstungen. Versorgungsengpässe begannen sich abzuzeichnen, Toilettenpapier wurde zur Mangelware.
APRIL - JUNI
In der Grenzregion am Hochrhein beschäftigten wir uns nicht nur mit der Frage, wie wir den LKW-Stau zwischen Obi-Kreisel und Waldshut durch einen zweiten Vorstauraum auflösen könnten, plötzlich stand vielmehr die Frage im Raum, ob es im April zu einer Grenzschließung zwischen Deutschland und der Schweiz kommen würde. Was dann auch der Fall war und für grenzüberschreitende Familien teilweise dramatische Folgen hatte. Die Rückkehr zur Normalität war ein Weg der kleinen Schritte, die Sicherung der Grenzen erinnerten die Bewohner der Grenzregion teilweise an kriegsähnliche Zustände.
Der Lockdown sollte das Gesundheitswesen vor einem Kollaps (wie in anderen Ländern) schützen. Reha-Kliniken waren geschlossen oder reservierten ihre Betten für Corona-Patienten. Um ihre finanziellen Verluste auszugleichen, wurde von der Bundesregierung ein finanzieller Schutzschirm aufgespannt. Das war eine wichtige Entscheidung für unsere Gesundheitsregion. Zum 1. Mai dann der erste Digital-Hock mit unserem SPD-Landesvorsitzenden Andi Stoch. Eine neue Erfahrung. Im Juni gingen wir für die Beschäftigten der Karstadt-Filiale in Singen auf die Straße. Erfolgreich. Masken und Demos auf Abstand waren für die Vernünftigen unter uns beinahe schon Routine. Die Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim für die Genossen in Breisach – und für mich! – ein Meilenstein der AAK-Bewegung.
APRIL - JUNI
JULI - SEPTEMBER
Hoffnungsfroh im Juli der Start in die Sommerzeit. Der Inzidenzwert war gesunken, mehr Platz für andere Themen. Mit der Gründung des Bauwerk Schwarzwald wurde Holz als Baustoff in den Blickpunkt gerückt und damit die Transformation eines wichtigen Wirtschaftszweigs in der Region. Im August dann ein weiterer Erfolg für den Klimaschutz. Das Kohleausstiegsgesetz wurde beschlossen. Und ich nutzte meine „Sommergespräche ‘20“, um mit den Menschen in meinem Wahlkreis über ihre Corona-Erfahrungen zu sprechen. Endlich wieder Face-to-Face …
Auf Bundesebene war Vizekanzler Olaf Scholz, der wie kein anderer für die wirtschaftlichen Krisenprogramme während und nach Corona steht, bereits als SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2021 nominiert worden. Unser Kandidat für die Landtagswahl im März wurde im September gekürt: Dr. Peter Schallmayer. Zu diesem Zeitpunkt noch immer auf Sparflamme: die Veranstaltungsbranche, während Gastronomie und Hotellerie mit guten Hygienekonzepten schon wieder Gäste empfingen und sich über langsam wachsende Umsätze freuten.
OKTOBER - DEZEMBER
Dann wieder steigende Infektionszahlen. Anfang Oktober machte sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze noch persönlich ein Bild von der Schadenslage und den Zukunftsperspektiven des Waldes im Landkreis Waldshut und war bei meiner Nominierung zur Bundestagskandidatin dabei. Meine Wahl zur Stellvertretenden Landesvorsitzenden erfolgte Mitte November bereits auf dem ersten hybriddigitalen Parteitag der baden-württembergischen SPD. Vollständig digital war mein erster Online-Dialog mit dem Klimafolgenforscher Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, mit dem ich unter dem Titel Wir.Machen.Zukunft. darüber gesprochen habe, was die Pandemie keinesfalls überdecken darf: Unser Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und dafür unsere Wirtschaft sozialverträglich zu transformieren.
Rasant sind die Infektionszahlen wieder angestiegen, inzwischen sind wir zurück im harten Lockdown – mit allen Konsequenzen und wenig erfreulichen Perspektiven für Weihnachten und Silvester, aber immerhin mit der Zuversicht, dass es noch im Dezember die ersten Impfungen für Risikogruppen geben soll. Lasst uns solidarisch bleiben und zusammenhalten …
OKTOBER - DEZEMBER