Jüdischer Garten in Berlin setzt auf Dialog und Begegnung

Grundsteinlegung in den Gärten der Welt

Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums und Kuratoriumsvorsitzende der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Rita Schwarzelühr-Sutter, hat heute an der Grundsteinlegung für einen jüdischen Garten in den Gärten der Welt teilgenommen. Der Gestaltungsentwurf verbindet die Pflanzenwelt mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde Berlins. Zudem soll die Auswahl der Pflanzen auch eine Antwort auf den Klimawandel geben. Er wird durch die Grün Berlin GmbH realisiert und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.

Rita Schwarzelühr-Sutter: „Gärten verbinden Menschen aller Kulturen und Weltregionen, sie schaffen Raum zum Entspannen und zum Austausch, versorgen uns mit Lebensmitteln, zeigen die Vielfalt und Schönheit der Natur. Sie geben auch Raum zur Auseinandersetzung mit der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft ihres Ortes. Ich hoffe, dass es durch den jüdischen Garten zu vielen Begegnungen kommen wird, die zu einer offenen, toleranten und respektvollen Gesellschaft in Deutschland beitragen werden. Ich begrüße auch, dass die Auswahl der Pflanzenwelt eine Antwort auf den Klimawandel und auf Fragen der nachhaltigen Gestaltung von Grünanlagen geben soll.“

Im Rahmen einer zweijährigen Entwicklungsphase werden Pflanzen mit Bezug zum Berliner Judentum erforscht und der Garten immer wieder in mehrtägigen Workshops neu bepflanzt und gepflegt. Die gärtnerischen Aktivitäten bieten Anlass für ein öffentliches Lernprogramm, auch für Jugendliche und Kinder, zu jüdischer Kultur und jüdischem Naturverständnis. Zudem sollen nachhaltige Kultivierungsmethoden entwickelt werden, die die künstliche Bewässerung auf ein Minimum reduzieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in andere Projekte und Vorhaben einfließen und so zu einer möglichen Verbesserung der zunehmend angespannten klimatischen Situation in den Sommermonaten beitragen.

Der Gewinnerentwurf des „atelier le balto“ ging aus einem internationalen Wettbewerb hervor, der die landschaftsarchitektonisch-künstlerische Auseinandersetzung mit dem spezifisch jüdischen Naturverständnis in den Mittelpunkt gestellt hat. Dem Gesamtkonzept der ‚Gärten der Welt‘ liegt die These zugrunde, dass Religion eine elementare Voraussetzung für die Entwicklung der Kultur, hier insbesondere der Gartenkultur und damit einhergehend des Natur- und Umweltverständnisses eines Kulturkreises ist. Das Projekt wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Allianz Umweltstiftung und die Axel Springer Stiftung.

Quelle: BMU
24.10.2019 | Pressemitteilung Nr. 188/19 | Stadtnatur

 

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