NAGRA setzt Glaubwürdigkeit aufs Spiel
08.10.2012 – Fair, transparent und ergebnissoffen sollte die Suche der Schweizer NAGRA für die atomare Endlagerung sein. Ein internes Dokument zeigt jetzt jedoch, dass sich die NAGRA schon auf zwei Endlagerstätten festgelegt hat. „Die Kommission für die Findung einer Endlagerstätte soll nur den demokratischen Schein aufrecht erhalten. So wie es jetzt läuft wird es zur Farce,“ erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter.
Die Glaubwürdigkeit der NAGRA hat in den letzten Monaten stark gelitten. Innerhalb von 2 Monaten sind drei unabhängige Experten wegen demokratischen Defiziten aus der Eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) zurückgetreten. Die Begründungen für die Rücktritte lauteten fast immer gleich: Fehlende Unabhängigkeit bei der Suche nach den Atomendlagern.
„Die Menschen in der Region verdienen ein transparentes und faires Verfahren. Die Frage bleibt: Sind die Schweizer Behörden nicht unabhängig genug von der NAGRA? Die Verantwortlichen dieser Intransparenz müssen die entsprechenden Konsequenzen ziehen und der Vorfall muss aufgearbeitet werden. Es muss die Glaubwürdigkeit wiederhergestellt werden und die Bevölkerung muss am Prozess beteiligt werden,“ so Rita Schwarzelühr-Sutter.