Kloster Riedern a.W. ist ein kultureller Bezugspunkt für die Bürger:innen

„Das Kloster Riedern am Wald ist für das Obere Schlüchttal ein wichtiger Kultur- und Veranstaltungsort geworden. Mit einem Verkauf der Anlage wäre für die Region eine Institution verloren, die sich über die Jahre hinweg zu einem festen Bezugspunkt für die Bürger:innen in der Region entwickelt hat“, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter. Sie hat deshalb in einem Brief an den Freiburger Erzbischof Stephan Burger darum gebeten, die Verkaufsabsicht noch einmal zu überdenken und mit der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf nach einer Möglichkeit zu suchen, die Klosteranlage als öffentliche Kulturstätte zu erhalten.

Nachdem vor 15 Jahren die finanziellen Zuweisungen aus Kirchensteuern reduziert wurden, ist die Kirchengemeinde Oberes Schlüchttal inzwischen nicht mehr in der Lage, für Instandhaltung und Bewirtschaftung der Klosteranlage aufzukommen. Die Pfarrei St. Leodegar (ehemalige Kirchengemeinde Riedern a.W.) ist seit 1968 Eigentümerin des gesamten Gebäudes. Zuvor war sie über viele Jahre hinweg schon einmal jeweils hälftig im Besitz von Kirche und Kommune von Riedern a.W. gewesen.

In einer ersten Reaktion auf das Schreiben der SPD-Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesinnenministerium Rita Schwarzelühr-Sutter verweist  der Erzbischöfliche Leitende Verwaltungsdirektor Linus Becherer darauf, dass dem Freiburger Ordinariat noch kein konkreter Verkaufsbeschluss des örtlichen Pfarrgemeinderats über das Kloster Riedern am Wald vorliege. Er begrüßt gleichzeitig „das Bestreben, die Entscheidung über den Erhalt des Klosters mit seinen vielfältigen Angeboten als eine Aufgabe der Kommunalregion zu betrachten“. Und er unterstreicht die Gesprächsbereitschaft der Kirche mit der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf.

„Das werte ich als klares Signal, dass die Kirche ebenfalls ein großes Interesse daran hat, das  große Potential der barocken Klosteranlage als Kulturstätte nicht preiszugeben“, sagt dazu Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter: „Ich empfehle, nach Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene zu suchen und denke konkret an Mittel aus der Städtebauförderung, für die in Baden-Württemberg das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen zuständig ist, oder das Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur, das derzeit allerdings noch Gegenstand der aktuellen Haushaltsplanung ist. Beide Programme können allerdings nur von Kommunen mit einem zukunftsgewandten Konzept in Anspruch genommen werden.“

Im Mai 2021 hat die Kirchengemeinde Oberes Schlüchttal bereits einen „Arbeitskreis zur Zukunft des Klosters Riedern a.W.“ gebildet, der sich dem Erhalt als öffentlicher Raum auf die Fahnen geschrieben hat. Nach einer umfassenden Renovierung 1998 war dort ein Museum eingerichtet worden, andere Räume und die Gärten werden neben dem kirchlichen Eigenbedarf der Kommune, Vereinen und weitern Mietern zur Verfügung gestellt. Das Kloster ist unter anderem Schauplatz der Freilichtspiele des Theatervereins „Zeitschleuse e.V.“