Ministerpräsident Oettinger wollte Flughafen Zürich behandeln, wie wenn es keine Grenze gäbe
08.09.2009 – „Oettinger wollte die betrieblichen Fragen rund um den Flughafen Zürich behandeln, wie wenn es keine Grenze gäbe. Dies hat der Schweizer Bundesrat Moritz Leuenberger mir in einem Schreiben mitgeteilt. Damit hat der baden-württembergische Ministerpräsident den Schweizern eine Steilvorlage geboten. Alle grenzüberschreitenden Themen, wie der Bahnhof Altenburg, der auf Staatsverträgen basiert, werden heute immer noch mit dem Züricher Fluglärm verknüpft. Die Bundeskanzlerin hatte die Idee in Bern aufgegriffen und auch neue Lärmmessungen – als ob es keine Grenze gäbe – vorgeschlagen. In der Antwort auf meinen Brief mit der Bitte, den Bahnhalt in Altenburg beizubehalten, schlug der schweizerische Verkehrsminister Moritz Leuenberger vor, Oettingers Grundsatz auf alle gemeinsamen Fragen anzuwenden. Das würde fatale Folgen haben und den kompletten Export des Fluglärms nach Deutschland bedeuten. Paketlösungen wird es mit mir nicht geben“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter.
„Die Antwort aus der Schweiz zeigt einmal mehr, dass die Schweizer keinerlei Interesse an einer fairen Lösung des Fluglärmproblems haben. Im Gegenteil: Sie zeigen nur Verhandlungsbereitschaft, wenn ein Paket mit Fluglärm in Aussicht gestellt wird. Da aber der Bundesverkehrsminister eine eindeutige Position vertritt und keine Verschlechterungen für die südbadische Bevölkerung akzeptieren wird, werden andere deutsch-schweizerische Fragen aufgeschoben“, sagte Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD). Die SPD-Abgeordnete hatte den Schweizer Bundesrat gebeten, seine Haltung zur Schließung des Bahnhalts in Altenburg zu überdenken und beim Ausbau der Bahnstrecke diesen auch in Zukunft beizubehalten. Aber anstatt auf die Bitte einzugehen, verwies der Schweizer Verkehrsvorsteher Moritz Leuenberger auf den Vorschlag, den der Ministerpräsident Oettinger bereits vor einigen Jahren gemacht habe, „auch die betrieblichen Fragen rund um den Flughafen Zürich nach diesem Grundsatz zu lösen“.