Neue Autobahnbrücke bei Rheinfelden eingeweiht – Bessere Anbindung in die Schweiz
08.03.2006 – Offiziell dem Verkehr übergeben wurde gestern in Rheinfelden die Autobahn-Querspange A 861 nebst neuer Rheinbrücke hinüber ins Schweizer Autobahnnetz. An dem 4,6 Kilometer langen Teilstück wurde mehr als zehn Jahre gebaut. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 120 Millionen Euro.
Von Gerd Lustig / Südkurier
Rheinfelden – Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und der Schweizer Bundespräsident Moritz Leuenberger, die gemeinsam mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger und Innenminister Heribert Rech das Band auf dem Herzstück, der neuen Autobahnbrücke über den Rhein, durchschnitten, sahen das Bauwerk als gelungenes Beispiel der guten Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz an.
„Es wurden aber auch die Belange der Anwohner sowie die des Umweltschutzes berücksichtigt“, freute sich Tiefensee. Es sei der Ausgleich von Wirtschaftskraft und Verkehr einerseits sowie Umwelt, Tourismus und Bürgerbelange andererseits gelungen. „Wir haben ein gutes Werk in Gang gesetzt“, so der Minister, zumal sich durch die Befreiung der Orte vom Durchgangsverkehr die Lebensqualität für die hier wohnenden Bürger erhöht habe. Weiterhin betonte er, dass es künftig Schritt für Schritt gelte, den durchgängigen Bau der A 98 bis Waldshut und darüber hinaus zu realisieren. Einige Teilstücke seien bereits im vordringlichen, andere in der nachrangigen Bedarfsplanung.
Als eine wichtige Verbindung im Nord-Süd-Verkehr hatte zuvor Innenminister Heribert Rech die Autobahn-Querspange A 861 bezeichnet. Diese weitere wichtige Etappe auf dem Weg zu einer durchgängigen Autobahn von der A5 bis zum Bodensee biete vor allem eine große Chance, die guten internationalen Verbindungen zu pflegen und noch zu erweitern. Das bekräftigte vor allem auch Peter C. Beyeler, der Chef des Departments Bau, Verkehr und Umwelt im Kanton Aargau, der den Aargau und Südbaden wieder ein bisschen näher herangebracht sah. Gleichwohl dürfe es nicht passieren, dass die neue Autobahnverbindung künftig als Bypass von Basel benutzt wird.
Auch Ministerpräsident Günther Oettinger feierte die Freigabe des Teilstücks der A 861 im Zuge der A 98 als einen wichtigen Etappensieg, der hoffentlich nicht der letzte auf dem Weg zur leistungsfähigen A 98 sei. Er forderte nachhaltig mehr finanzielle Mittel für den Wirtschaftsraum am Hochrhein ein, zumal beim Schienen- und Autobahnnetz Baden-Württemberg noch einen gewissen Nachholbedarf habe.
Der Schweizer Bundespräsident Moritz Leuenberger schließlich lobte den neuen Autobahnübergang als einen nach rund 40 Jahren gelungenen Kompromiss zwischen beiden Staaten, der letztlich zu einer guten Lösung geführt habe.