Rita Schwarzelühr-Sutter: Flughafen Zürich bereitet Kapazitätsausbau auf Kosten Südbadens vor

Zur Genehmigung der zweiten SIL-Etappe (Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt) für den Flughafen Zürich nimmt die SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter Stellung:

„Unter dem Deckmantel der Sicherheit versucht der Flughafen Zürich sein enormes Wachstum auf die südbadische Region abzuwälzen. Die Anpassung des SIL beinhaltet u.a. die Verlängerung der Ost-West-Pisten 10/28 und der Nord-Süd-Piste 14/32. Die Verlängerung der Nord-Süd-Piste 32, die als Piste 14 für über Deutschland geführte Landungen benutzt wird, bedeutet nicht nur selten genutzte Startmöglichkeiten für schwere Maschinen, sondern eine Vorverlegung des Aufsetzpunkts der aus Norden kommenden Flugzeuge. Dies würde zu niedrigeren Anflughöhen über Hohentengen und Südbaden führen. Es gilt nun zu prüfen, ob dies mit den in der DVO festgelegten Flughöhen vereinbar ist. Auch die Erweiterung des Rollwegsystems (Schnellabrollwege) ist eine Maßnahme, die alleinig dem Kapazitätsausbau dient. Dass der Kapazitätsausbau auf Kosten der südbadischen Bevölkerung stattfindet, ist nicht akzeptabel“.

Der Schweizer Bundesrat hat die zweite SIL-Etappe für den Flughafen Zürich genehmigt. Wesentliche Elemente der Anpassung des Objektblatts sind der Betrieb auf verlängerten Pisten 28 und 32, Südabflüge geradeaus bei Bise (Nordostwind) und bei Nebel sowie die Erweiterung des Rollwegsystems im Bereich der Pisten 14 und 28. Das Objektblatt beruht zudem auf einer aktualisierten Luftverkehrsprognose mit erhöhter Bewegungszahl im Nachtbetrieb zwischen 22 und 23 Uhr.