Ohne fleißiges Bienchen bleibt der Frühstückstisch leer

Der Insektenschutz stand bei meinem Besuch bei der Firma Simmler und im Gespräch mit den Geschäftsführern Dr. Uta Simmler und Norbert Münch in Lauchringen im Mittelpunkt. Denn fast drei Viertel aller Tierarten in Deutschland sind Insekten. Aber über die Hälfte davon ist gefährdet. Ohne die Bestäuberleistung stünden viele Regale in den Supermärkten leer. Und es gäbe wohl auch keine fruchtigen Brotaufstriche.

Das Bundesumweltministerium will mit dem ‚Aktionsprogramm Insektenschutz‘ das Insektensterben stoppen. Gemeinsam mit den Ländern, Kommunen, Akteuren aus Wirtschaft, Forschung und der Zivilgesellschaft sowie der Unterstützung jedes Einzelnen wollen wir den Trend umkehren und die Lebensbedingungen für Insekten insgesamt deutlich verbessern. Umso mehr freue ich mich, dass es vorbildliche Unternehmen wie Simmler hier bei uns in Lauchringen gibt, die ihr Betriebsgelände insektenfreundlich gestalten.

Auf dem Betriebsgelände der Franz Simmler GmbH + Co. KG, dem Hersteller von fruchtigen Brotaufstrichen aus dem Südschwarzwald, wurden heimische Wildblumen ausgesät. „Simmler war das erste Unternehmen, das bei der Kampagne ‚Blühender Naturpark Südschwarzwald‘ mitmacht. Auf einer Teilfläche haben wir eine Mischung aus einjährigen, vor allem aber aus mehrjährigen heimischen Wildblumen eingesät, die nun dauerhaft eine vielfältige Wiese wachsen lassen sollen“, erklärt Geschäftsführer Norbert Münch.

Gerade Kommunen und Unternehmen haben ein großes Potenzial, gegen das Insektensterben vorzugehen, indem sie ihre Flächen insektenfreundlich bewirtschaften. Aber auch jeder einzelne kann etwas gegen das Insektensterben tun. Unsere Insekten mögen es nämlich bunt. Je vielfältiger der Garten oder Balkon ist, desto wohler fühlen sich unsere nützlichen Mitbewohner.

Im eigenen Garten bieten sich zum Beispiel heimische Stauden, wie Himbeere, Weißdorn oder Efeu an. Bei Bienen sehr beliebt und passend für Balkon und Garten sind zum Beispiel Blüten von Glockenblumen, Natterkopf, Färberkamille, Kornblume, Salbei und Pfefferminze. Auch unsere heimischen Obstbaumsorten kommen als Insektenkost in Frage. In einer Streuobstwiese können zum Beispiel in einem einzigen alten Hochstamm bis zu 1000 unterschiedliche Insektenarten vorkommen.